Historie des Modells


27. März 2020
Erste veröffentlichte R-Schätzungen meinerseits auf Basis der Meldedaten der Johns-Hopkins-University anhand stabilisierter Wochendaten (“7-Tage-R”) und tägliche Aktualisierung.

Die erste Schätzung beträgt R(t) = 1,76. Bei im Mittel etwa 7 Tagen Meldeverzug und 5 Tagen Inkubationszeit entspricht das einem Infektionszeitpunkt von etwa Mitte März.

Auf den sozialen Medien schreibe ich dazu anhand des sichtbaren Trends:

“Ich bin guter Dinge, dass die Reproduktionszahl bereits jetzt um oder sogar unter 1,0 liegt.”


Anfang April 2020
Die TU Ilmenau und das Robert-Koch Institut geben erste R-Schätzungen bekannt und führen täglich aktualisierte Modelle ein.


28. April 2020
Das Modell wird auf einen Nowcasting-Ansatz ähnlich des RKI-Ansatzes umgestellt. Die zentrale Reproduktionszahl wird jedoch weiterhin auf 7-Tage-Basis-ermittelt (RKI 4 Tage). Die Schatzung erfolgt täglich und wird manuell durchgeführt.


Anfang Mai 2020
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) beginnt mit der regelmäßigen Veröffentlichung von Reproduktionszahlen.


14. Mai 2020
Das Robert-Koch Institut führt einen stabilisierten 7-Tage-R-Wert ein.


11. Juni 2020
Das fortgeschrittene Reproduktionszahl-Modell wird vollautomatisiert. Mit einem vereinfachten, ebenfalls vollautomatisierten Schätzansatz werden auch täglich für alle Bundesländer R-Schätzungen abgegeben und veröffentlicht.


seit Juni 2020
Das Modell wird laufend in einem Backtesting – auch im Quervergleich mit späteren RKI-Schätzungen – validiert. Bis heute weist das Modell in den Ursprungsschätzungen nachweislich eine um etwa 30% geringe “Fehlerstreuung” auf als der RKI-Ansatz.


16. November 2020

Jüngste Validierung des Modells mit Daten bis Erkrankungsbeginn 31.10.2020: Weiterhin deutlich geringere Fehlerstreuung im Vergleich zwischen Erstschätzungen und späteren, rückblickenden Modellergebnissen. Frühere Backtesting-Ergebnisse bestätigen sich.


08. Januar 2021

Erstes kommunales Dashboard für den Landkreis Gotha startet

Im Auftrag des Landkreises Gotha startet das analytische Dashboard zur Schätzung von Reproduktionszahl, Verdopplungszeit neuer Fälle sowie Trendlinien unter http://gth.rfaktor.de/ als Pilotierung.

Neben zahlreichen allgemeinzugänglichen Informationen werden die Analysen auch von Landrat Onno Eckert und seinem Team zur ergänzenden Lageeinschätzung und zu Zwecken der Ressourcensteuerung rege genutzt.


Mitte Januar 2021

Alle Bundesländer vollautomatisiert, Grundlagen für kommunale Anbindung von Landkreisen und Städten fertiggestellt 

Nach einer Überführung des Modells in einen Python-Algorithmus sind die Grundlagen gelegt, das Modell noch schneller für regionale Bedürfnisse zum Einsatz zu bringen. Eine Anbindung ist nun technisch binnen weniger Stunden möglich.